Entspannung auf „Kommando“

Ich habe da für mich ja so meine eigenen Tricks: Eine Tasse Tee & mit einem spannenden (Hör-)Buch in die Badewanne oder mit dem Hund raus. Das sorgt bei mir (meistens) für Entspannung auf „Kommando“.

Für Alma haben wir mittlerweile ähnliche Signale im Einsatz. Manchmal kommt es vor, dass der Punktehund einfach in der Gegend rumsteht und doof guckt. Von alleine auf die Idee kommen, dass sie sich hinlegen könnte, scheint manchmal nicht drin zu sein. Für solche Momente – und wenn es etwas aufregender bei uns ist-, habe ich das Signal „Leg dich mal irgendwo hin“ etabliert.
Mir ist völlig egal, wo sie sich hinlegt und auch wie. Sie soll sich einfach nur entspannen.

Wie das dann aussieht, könnt ihr euch im Video anschauen 🙂
In beiden Videos ist deutlich zu sehen, wie sie erst überlegt und dann entscheidet, wo sie sich hinlegen möchte.
Natürlich könnte ich ihr auch sagen, wo hin sie sich legen soll, aber das ist nicht mein Ziel mit diesem Signal. Wichtig ist mir hier, dass sie entspannt, völlig unabhängig davon, wo für sie gerade der beste Ort für Entspannung ist.

So bringst du deinem Hund das Ruhesignal bei

Schritt 1: Finde oder erschaffe Momente, in denen dein Hund von sich aus zur Ruhe kommt

Wenn es in eurem Alltag Routinen gibt und du hier Abläufe kennst, in denen dein Hund sicher zur Ruhe kommt, kannst du die nutzen. Legt sich dein Hund zum Beispiel immer dann hin und schläft, wenn du mit einem Tee auf der Couch Platz nimmst oder wenn du das Badewasser einlässt? Prima, dann ist für dich dieser Schritt schon beendet.

Habt ihr solche Routinen nicht, dann erschaffst du eine für euch.
Setze dich zum Beispiel immer Abends zu deinem Hund auf den Boden und massiere ihn bis er ruhig wird. Oder kuschelt Euch gemeinsam auf der Couch zusammen. Was auch immer euch beide entspannt, ist erlaubt. Mache das zu eurem persönlichen Entspannungsritual, das ist für euch beide ganz bestimmt sehr schön.

Schritt 2: Verbinde den Ruhemoment mit einem Signal

Das Ruhesignal kann ein Wort, ein Halstuch, eine Decke oder eine bestimmte Musik sein. Alles, was dir einfällt und was für euch praktikabel ist, ist erlaubt. Gut wäre natürlich – falls du bereits eine Idee hast, wann du das Signal einsetzen möchtest- dass es dann auch nutzbar ist. Eine bestimmte Musik ist zum Beispiel weniger hilfreich auf einem Spaziergang, kann aber super beim Alleinsein unterstützen.

Verbinde nun eurer Ruheritual mit deinem Signal. Lege zum Beispiel diese Musik auf, wenn dein Hund gerade entspannt. Oder binde ihm das Halstuch um, wenn du ihn massierst. Das wiederholst du ruhig so oft wie möglich, aber mindestens zwei Wochen immer wieder.

Schritt 3: Verändere die Situationen

Jetzt beginnst du allmählich die entspannte Situation zu verändern. Gehe in einen anderen Raum mit deinem Hund. Oder führe euer Ruheritual zu einem anderen Zeitpunkt aus. Euer Ruhesignal ist trotzdem immer dabei.

Sobald du das Gefühl hast, dass dein Hund sich immer mehr und immer schneller entspannen kann, kannst du beginnen, das Signal bereits kurz VOR der Entspannung einzusetzen. Wenn das gut funktioniert, versuche das Signal auch außerhalb des Rituals einzusetzen. Schalte zum Beispiel am Tag (ohne dass der Hund besonders aufgeregt ist) eure CD an und beobachte deinen Hund dabei. Kommt er damit zur Ruhe und legt sich vielleicht hin und entspannt – Super!
Wenn du so weit bist, kannst du zum nächsten Schritt übergehen.

Schritt 4: Nutze das Ruhesignal in aufregenderen Situationen

Jetzt kannst du das Signal in eurem Alltag anwenden. Nutze es anfangs in nur wenig aufregenden Momenten und taste dich ran, wie weit du es schon nutzen kannst. Beobachte deinen Hund und merke dir, wie er in verschiedenen Situationen auf das Signal reagiert. Dann kannst du einschätzen, wann du ihm am besten helfen kannst.

Stell dir dieses Signal vor wie einen Akku. Es muss immer wieder in entspannten Situationen aufgeladen werden, damit es kraftvoll in spannenderen Momenten helfen kann. Würdest du es nur noch in aufregenden Momenten nutzen, würde dein Hund es irgendwann mit Anspannung verbinden – was du sicher vermeiden möchtest 😉